Passivhaus – Anforderungen und Lösungen

Passivhaus – Was ist das?

Passivhäuser werden als Gebäude definiert, die lediglich über die Außenluft beheizt werden. Auf eine aktive Heizung (Heizkörper, Ofen, Fußbodenheizung) wird gänzlich verzichtet. Die gute thermische Dämmung und Abdichtung der gesamten Gebäudehülle sorgen für ein angenehmes Raumklima. Ungefähr 300 Watt reichen aus, um einen ca. 30m2 großen Raum zu beheizen, das entspricht in etwa drei 100 Watt Glühlampen.

Welche Anforderungen hinsichtlich der U-Werte gelten beim Passivhaus?

Die Definition, was ein Passivhaus ausmacht, steckt die Ziele bereits sehr hoch. So sind auch die Anforderungen an die Gebäudehülle überdurchschnittlich streng. Schaut man auf die U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizienten) der einzelnen Bauteile, so darf der Wert von 0,15 W/m2K nicht überschritten werden. Im Vergleich dazu fordert die aktuelle Energie-Einsparverordnung (EnEV) zum Beispiel für Dachböden lediglich einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,24 W/m2K. Beim Passivhaus entsteht so bei 1°C Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen auf einem Quadratmeter ein Energieverlust (Wärme) von 0,15 Watt. Vergleichsweise dazu erlaubt die EnEV bei Dachböden einen Energieverlust von 0,24 Watt pro Quadratmeter bei einem Grad Temperaturdifferenz.

Der Jahresheizwärmebedarf muss unter 15kWh/(m²a) liegen, die maximale Heizwärmelast darf 10W/m² nicht überschreiten.

Dämmung und Abdichtung im Passivhaus

Mit der biolöslichen A1 Dämmung Ecofibre XIL 2 kann der Passivhausstandard bereits ab einer Dämmschichtdicke von 265mm problemlos erfüllt werden. Diese Dämmstärke erzielt den geforderten U-Wert und lässt sich auch wirtschaftlich gut realisieren. Insbesondere in Dachbereichen wird diese Dicke der Dämmschicht immer häufiger auch in Standardhäusern gewählt.

Passivhaus Standard Dämmung

Auch die Anforderungen an Bauteilanschlüsse sind enorm hoch. Die Norm sagt, dass alle Anschlüsse wärmebrückenfrei erstellt werden müssen, um mögliche Schimmelbildungsrisiken zu reduzieren und auch hier die Wärmeverluste zu minimieren.

Neben der Dämmung muss auch die Abdichtung bzw. Luftdichtigkeit bei Passivhäusern besonders berücksichtigt werden. Energieverluste durch ungewollte Luftströmungen sind nicht erwünscht und sollen auf ein Minimum reduziert werden. In Zahlen ausgedrückt heisst das: Luft- bzw. Winddichtheit: n50 ≤ 0,6 h-1. Ein Blower-Door-Test schafft Sicherheit und zeigt mögliche Fehler auf. Maximal dürfen lediglich 60% des gesamten Luftinhaltes in einer Stunde nach Außen abgeführt werden. Fehlerquellen finden sich an Bauteilanschlüssen (Türen, Fenster, Dach) und Hausinstallationen (Steckdosen, Installationsschächte).

Frischluft ist jedoch für eine gesunde Raumluft unabdingbar und wird im Passivhaus über eine Lüftungsanlage mit Wärmetauscher kontrolliert zugeführt. Dabei kann die frische Luft durch die warme Abluft aufgeheizt werden. Als weitere mögliche Energiequelle zur Beheizung der Zuluft, steht auch die Option der Erdwärme zur Verfügung.

Haustechnik im Passivhaus

Betrachtet man die Haustechnik im Passivhaus stellt man fest, dass auch hier keine konventionellen Standards umgesetzt werden. Im Passivhaus wird zur Warmwasseraufbereitung die Solarthermie genutzt. Auch eine Beheizung mit Brennwertherme oder einem Pelletofen sind möglich. Die Belüftung sollte durch eine energieeffiziente Anlage (Zu- bzw. Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung η WBG,t,eff ≥ 75%, Elektroeffizienz pel ≤ 0,40 Wh/m³) gesteuert werden. Der Jahresprimärenergiebedarf für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Haushaltsstrom darf 120 kWh/(m²a) nicht überschreiten.